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Eine notwendige, mutige Dokumentation – und ein spätes Zeugnis der Wahrheit

30. Dezember 2025 // geschrieben von Manfred
Soldaten vor Gericht

Die Dokumentation "Befehl ist Befehl? Eine Hommage an wahre Helden" von Claudia Jaworski ist ein starkes, eindringliches und längst überfälliges Zeitdokument, das jenen eine Stimme gibt, die im öffentlichen Diskurs systematisch übergangen wurden: den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die sich aus Gewissens-, Rechts- und Gesundheitsgründen dem sogenannten „Impfbefehl“ widersetzten – und dafür existenziell bestraft wurden.

Was den Film so überzeugend macht, ist seine Nüchternheit. Keine Effekthascherei, keine Überzeichnung, keine polemische Dramatisierung. Stattdessen sprechen Betroffene, Verteidiger, Juristen und medizinische Experten – und ihre Aussagen entfalten gerade deshalb eine enorme Wucht. Der Zuschauer wird Zeuge, wie der Grundsatz „Befehl ist nicht Befehl“ nicht als historische Lehre, sondern als geltendes Recht erläutert wird – und wie dieses Recht dennoch ignoriert wurde.

Besonders erschütternd ist die Darstellung der unwürdigen Behandlung langjährig dienender Soldaten: Menschen, die in Auslandseinsätzen Leib und Leben riskiert haben, wurden unehrenhaft entlassen, ihrer Bezüge beraubt, sozial isoliert und rechtlich zermürbt – nicht wegen eines Verbrechens, sondern wegen der Verweigerung eines Befehls, dessen Rechtmäßigkeit selbst staatliche Stellen später faktisch aufgaben, als die Duldungspflicht 2024 stillschweigend suspendiert wurde.

Die Dokumentation legt schonungslos offen, wie:

  • Gerichte den Schein der Wahrheitsfindung wahren, während zentrale Beweise ignoriert werden,
  • medizinische und statistische Daten unter Verschluss gehalten oder verspätet freigegeben werden,
  • Soldaten in einen unauflösbaren Konflikt zwischen Gehorsam und Gewissen gedrängt wurden,
  • und wie das soldatische Leitbild der „Inneren Führung“ in der Praxis preisgegeben wurde.

Besonders stark sind die persönlichen Schilderungen: Impfgeschädigte Kameradinnen, zerstörte Karrieren, zerbrochenes Vertrauen in Vorgesetzte und Institutionen. Hier wird klar: Der eigentliche Schaden ist nicht nur körperlich oder finanziell – er ist moralisch.

Diese Dokumentation ist keine Abrechnung, sondern eine Anklage im besten rechtsstaatlichen Sinne. Sie fordert nichts Radikales, sondern etwas zutiefst Selbstverständliches:
Rechtsstaatlichkeit, Verhältnismäßigkeit, Rehabilitierung – und Respekt gegenüber Menschen, die ihrem Land treu gedient haben.

Fazit

Ein außergewöhnlich wichtiger Film, der aufklärt, wachrüttelt und dokumentiert, was nicht in Vergessenheit geraten darf. Wer verstehen will, wie leicht staatliche Macht über das Ziel hinausschießen kann – und wie teuer das für Einzelne wird –, sollte diese Dokumentation unbedingt sehen.