17. Juni 2025
Am 17. Juni 1953 erhoben sich in der DDR hunderttausende Menschen gegen ein diktatorisches Regime. Es war ein Aufstand aus der Mitte der Bevölkerung – getragen von Arbeitern, die ursprünglich nur gegen Normerhöhungen protestieren wollten, und sich dann schnell zu einer gesamtgesellschaftlichen Rebellion gegen Unterdrückung, Zensur und staatliche Willkür ausweitete. Der Volksaufstand wurde mit sowjetischen Panzern niedergeschlagen. Hunderte wurden verhaftet, viele gefoltert, mindestens 55 Menschen kamen ums Leben – erschossen auf offener Straße oder später hingerichtet.
Heute, mehr als 70 Jahre später, droht dieser zentrale Moment deutscher Nachkriegsgeschichte aus dem kollektiven Bewusstsein zu verschwinden. Die Gefahr liegt nicht nur im Vergessen, sondern in der schleichenden Relativierung eines Unrechtsstaates, der über vier Jahrzehnte hinweg Millionen Menschen in Angst, Bespitzelung und Entrechtung hielt.