15. November 2025
AfD Westerwald in Stockum-Püschen – ein Abend zwischen Protest, Sicherheitsgefühl und Vertrauenskrise
Stockum-Püschen, dieses kleine Westerwald-Dorf, kennt die AfD Westerwald inzwischen so gut wie den örtlichen Bäcker. Ebenso routiniert rückt jedes Mal das Gegenprogramm an: Demos e.V., „Omas gegen Rechts“, das übliche linksaktivistische Spektrum aus der Region. Was früher Mahnwache hieß, ist inzwischen eher ritualisierter Straßenkonflikt.
Vor dem Gemeinschaftshaus leuchten bunte Lichterketten, akustisch aber ist von „bunt“ wenig übrig. Besucher der AfD-Veranstaltung werden mit Fäkalsprache und Beleidigungen eingedeckt. Ausgerechnet jene, die nach eigener Lesart „gegen Hass und Hetze“ unterwegs sind, liefern an diesem Abend eine ziemlich ungeschönte Demonstration davon, wie Hass klingt, wenn er aus der falschen Richtung kommt.
Die Polizei hat das Gemeinschaftshaus weiträumig abgesichert. Drinnen: rund 100 Zuhörer, konzentriert, aufmerksam, ruhig. Keine Tumulte, keine Parolen, keine ausgestreckten Arme – sondern Menschen, die sich Sorgen machen um ihre Sicherheit, ihre wirtschaftliche Zukunft, ihre Freiheit. Ob man diese Sorgen teilt oder nicht: Sie sind real, und sie sind der Treibstoff, aus dem die AfD in solchen Sälen ihre Kraft zieht.