Mythos Staat – Ein Weckruf für mündige Bürger

Warum Freiheit nie ein Geschenk des Staates war und warum wir sie heute wieder verteidigen müssen
Freiheit – viele Menschen glauben, sie sei ein Geschenk des Staates. Ein Ergebnis guter Regierungsarbeit, kluger Gesetze, wohlmeinender Parteien. Doch dieser Glaube ist gefährlich, ja sogar verhängnisvoll. Denn Freiheit war nie ein staatliches Präsent, sondern stets ein mühsam erkämpftes Zugeständnis – abgerungen in jahrhundertelangen Kämpfen gegen jene, die Macht über andere Menschen beanspruchen.
Der Staat als Fiktion – oder: Leben auf Kosten aller
„Der Staat ist die große Fiktion, mit deren Hilfe sich alle bemühen, auf Kosten aller zu leben.“ Dieser Satz fasst zusammen, woran viele nicht zu rütteln wagen: Der Staat existiert nicht als neutrale, wohlmeinende Instanz. Er ist die institutionalisierte Macht, die stets danach strebt, sich selbst zu erhalten – auch und gerade auf Kosten der Freiheit des Einzelnen.
Staatliche Macht bedeutet immer Zugriff auf den Menschen: auf sein Eigentum, seine Entscheidungen, sein Leben. Die persönliche Freiheit – es gibt keine andere – wird vom Staat nicht geschaffen. Sie wird allenfalls geduldet, und zwar nur so weit, wie es für den Machterhalt unerlässlich ist.
Der Preis der Macht ist die Freiheit
Was wir heute als westliche Freiheit feiern, entstand nicht durch die Gnade kluger Herrscher, sondern durch den Druck des Wettbewerbs zwischen ihnen. Der „europäische Wettbewerb der Kleinstaaten“ zwang Könige, Fürsten und Bischöfe, ihren Bürgern Freiheiten zu gewähren – nicht aus Überzeugung, sondern weil sie auf deren Unterstützung angewiesen waren.
So wurde Freiheit zum Preis der Macht – und blieb es bis heute. Nur wo Mächtige um Gefolgschaft konkurrieren, entstehen Räume für persönliche Selbstbestimmung. Wo dieser Wettbewerb fehlt, wo Alternativen nicht existieren, regiert Unfreiheit. Dort gedeihen Knechtschaft und Tyrannei.
Der freiheitliche Staat ist eine Illusion
Wer vom „freiheitlichen Staat“ oder gar vom „Rechtsstaat“ spricht, verkennt die Realität: Es gibt keinen Staat ohne Herrschaft. Es gibt nur Machtstaaten – und die Frage, wie viele Freiheiten sie aus Opportunismus gerade zulassen.
Verfassungen, Gewaltenteilung, Demokratie – sie sind wertvolle Errungenschaften, aber keine Garantie. Sie sind Hemmnisse für den Leviathan, nicht dessen Ende. Denn der Staat bleibt immer ein mächtiges Instrument – für Regierende wie Regierte – um ohne Tausch, ohne Zustimmung, durch Gesetz und Steuer über das Eigentum und Leben anderer zu verfügen.
Die große Illusion der Demokratie
Viele glauben noch immer, es ginge beim Kampf um eine bessere Welt nur um einen anderen Staat – einen gerechteren, klügeren, menschlicheren. Doch wer so denkt, ist von allen guten Geistern verlassen. Die Alternative ist nicht ein anderer Staat, sondern weniger Staat. Oder, wie es das liberale Credo formuliert: Markt statt Staat.
Denn der Markt, so sehr er auch ökonomisch geschätzt wird, ist vor allem eines: ein Instrument der Entmachtung. Wo der Markt herrscht, herrscht kein Mensch über andere. Dort gibt es Kooperation statt Kommando, Tausch statt Zwang, Freiheit statt Verfügung.
Die stille Diktatur der Steuerquote
Viele erkennen den wahren Grad der Staatsmacht nicht. In Deutschland und Europa ist nur ein Bruchteil der Produktionsmittel direkt verstaatlicht – und doch geht mehr als die Hälfte des Sozialprodukts durch die Hände des Staates. Über Steuern, Abgaben und Schulden greift der Staat nicht nur auf Kapital, sondern auch auf das Humankapital zu: auf deine Zeit, deine Arbeit, deine Bildung, deine Kinder, dein ganzes Leben.
Und weil Menschenwürde, Freiheit und Entscheidungsautonomie nicht ins Grundbuch eingetragen werden können, bleibt dieser Zugriff oft unsichtbar – aber er ist real. Die staatliche Verfügung über dein Leben reicht von der Wiege bis zur Bahre.
Warum lassen wir uns das gefallen?
Diese Frage sollten sich Bürger heute wieder stellen: Warum akzeptieren wir den staatlichen Zugriff auf Einkommen, Bildung, Eigentum und sogar auf unsere letzten Wünsche? Warum überlassen wir die Entscheidung über so viele Lebensbereiche anderen – Politikern, Beamten, Lobbyisten?
Die Antwort ist unbequem: Weil wir träge sind, bequem, sicherheitsverliebt. Weil wir verlernt haben, für uns selbst Verantwortung zu übernehmen. Weil wir vergessen haben, dass wir nicht dem Staat gehören, sondern uns selbst.
Ein Aufruf zur Selbstermächtigung
Der Weg aus der Abhängigkeit beginnt mit dem Nachdenken. Mit dem Infragestellen von Gewissheiten. Mit der Ablehnung von politischen Beruhigungspillen und weichgespülter Konsensrhetorik. Es ist kein Zufall, dass dieselben „vernünftigen Stimmen“ den Vormarsch des Softsozialismus seit Jahrzehnten nicht aufgehalten haben – und auch nicht aufhalten wollen.
Die Freiheit stirbt scheibchenweise. Und wenn niemand widerspricht, ist sie eines Tages ganz verschwunden. Dann gibt es wieder Parolen, Marschmusik und Gleichschritt – und keine Stimme mehr, die widersprechen kann.
Stell dir vor, es ist Staat – und keiner geht hin
Der Mythos vom wohlmeinenden Staat ist gefährlich. Wer nach ihm ruft, ruft nach Macht über andere – ob bewusst oder nicht. Wer Freiheit will, muss bereit sein, für sie zu streiten. Nicht mit Gewalt, sondern mit Ideen. Nicht durch Protest, sondern durch Selbstbestimmung.
"Deshalb: Bürger, wach auf. Hör nicht länger auf die Phrasendrescher deiner Interessenvertretung. Stell dir vor, es ist Staat – und keiner geht hin."
Dann, und nur dann, gehörst du wieder dir selbst.
Dieser Text ist inspiriert vom Vortrag "Mythos Staat". Er versteht sich als Einladung zum kritischen Denken und zur Verteidigung individueller Freiheit gegen jeden autoritären Zugriff – ob von oben oder von innen.