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CPAC Hungary 2025

30. Mai 2025 // Geschrieben von Manfred

Die Conservative Political Action Conference (CPAC) 2025 fand am 29. und 30. Mai in Budapest statt und markierte die vierte Auflage dieses internationalen Treffens konservativer und rechtsnationaler Politiker, Aktivisten und Meinungsmacher in Ungarn. Unter dem Motto „The Age of Patriots is Here“ versammelte die Konferenz rund 600 Gäste aus über 30 Ländern, darunter vier amtierende und vier ehemalige Ministerpräsidenten, acht Parteichefs, elf Minister und 25 Abgeordnete. Organisiert vom ungarischen Zentrum für Grundrechte in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen CPAC Foundation, diente die Veranstaltung als Plattform für die Vernetzung rechtskonservativer Kräfte und die Förderung einer „antiglobalistischen Agenda“.

Viktor Orbán als zentrale Figur

Den Auftakt der Konferenz gestaltete Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán mit einer programmatischen Rede, die als klarer Angriff auf das politische Establishment in Brüssel verstanden wurde. Orbán präsentierte einen „patriotischen Plan“, der auf vier Säulen basiert: Frieden (Ablehnung eines EU-Beitritts der Ukraine und einer neuen Ostfront), Souveränität (keine gemeinsamen Steuern oder zentralisierte Kontrolle), Freiheit (Schutz der Meinungsfreiheit) und die Verteidigung traditioneller Werte. Er kritisierte scharf die Einschränkung konservativer Stimmen in Europa, etwa durch Gerichtsverfahren gegen Politiker wie Marine Le Pen oder Matteo Salvini, und warf dem deutschen EVP-Fraktionschef Manfred Weber „ungarnfeindliches“ Verhalten vor. Ungarn positionierte er als „Insel der Freiheit“ und „Labor gegen den progressiven Virus“.

Prominente Teilnehmer und Themen

Die CPAC 2025 bot eine Bühne für prominente Vertreter der internationalen Rechten. Zu den Rednern zählten unter anderem:

  • Alice Weidel (AfD, Deutschland), deren Teilnahme als Signal gegen die politische Ausgrenzung ihrer Partei gewertet wurde,



  • Herbert Kickl (FPÖ, Österreich), der Ungarn als Vorbild für nationale Unbeugsamkeit lobte,



  • Robert Fico (Ministerpräsident der Slowakei),
  • Andrej Babiš (ehemaliger tschechischer Ministerpräsident),
  • Santiago Abascal (Vox, Spanien),
  • Matt Schlapp (Vorsitzender der US CPAC Foundation).

Die Diskussionen drehten sich um Themen wie nationale Souveränität, Widerstand gegen EU-Zentralismus, den Kampf gegen „woke“ Ideologien, Migration und die Verteidigung christlicher Werte. Panels wie „No Woke Zone“ und „Sovereignty Lives, Globalism Dies“ unterstrichen die anti-globalistische Ausrichtung der Konferenz. Eine Videobotschaft von Donald Trump unterstrich die transatlantische Zusammenarbeit, während die Teilnahme der AfD und der FPÖ die Stärkung der Fraktion „Patrioten für Europa“ im Europäischen Parlament betonte.

Kontroversen und mediale Rezeption

Die CPAC Hungary 2025 war nicht unumstritten. Viele westliche Medien beschreiben die Veranstaltung als Treffpunkt rechtsnationaler und rechtspopulistischer Akteure, die demokratiefeindliche Narrative verbreiten. Kritiker wiesen auf die restriktive Medienpolitik hin: Zahlreiche Journalisten wurden als „zu woke“ abgelehnt, während konservative Medien wie die Junge Freiheit oder der Deutschlandkurier bevorzugt Zugang erhielten. Die strenge Sicherheitskontrolle und das Motto „Wokebusters“ unterstrichen die Abgrenzung von liberalen Ideologien.

Orbán betonte in seiner Rede die Bedeutung der Meinungsfreiheit und verwies auf den Kontrast zur NatCon-Konferenz in Brüssel, die 2024 von lokalen Behörden fast verhindert wurde. Er lobte Ungarn als Hort des Rechtsstaats, in dem konservative Veranstaltungen ohne Repressionen stattfinden können. Diese Narrative fanden bei den Teilnehmern großen Anklang, während Kritiker die Veranstaltung als Plattform für EU-Skepsis und polarisierende Rhetorik sehen.

Geopolitische Bedeutung

Die CPAC Hungary 2025 unterstrich Ungarns Rolle als Zentrum konservativen Agenda-Settings in Europa. Die Konferenz diente nicht nur der Vernetzung, sondern auch der außenpolitischen Profilierung Ungarns unter Orbán. Besonders die Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Konservativen und die Unterstützung für Donald Trump wurden hervorgehoben. Die Teilnahme von AfD-Politikern wie Alice Weidel und die Präsenz osteuropäischer Regierungschefs signalisieren eine wachsende Allianz rechtsnationaler Kräfte, die sich gegen den „liberalen Mainstream“ in Brüssel positionieren. Laut Analysten wie Zsuzsanna Végh könnte die CPAC die EU-Skepsis in Ländern wie Ungarn und Polen weiter befeuern, was den Zusammenhalt der EU herausfordert.

Fazit

Die CPAC Hungary 2025 war ein geopolitisches Signal für einen „patriotischen Kurswechsel“ in Europa und den USA. Mit einer klaren anti-globalistischen und anti-liberalen Agenda etablierte sich die Konferenz als zentrale Plattform für die internationale Rechte. Während die Veranstaltung für ihre Teilnehmer ein Symbol für Widerstand und Vernetzung darstellt, bleibt sie für Kritiker ein umstrittenes Forum, das polarisierende und demokratiefeindliche Tendenzen fördert. Die wachsende Präsenz von Akteuren wie der AfD und die enge Anbindung an US-Konservative unterstreichen die globale Dimension dieser Bewegung.

 

 

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