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Wenn Pflege zur Lotterie wird – 30 Jahre SGB XI auf dem Prüfstand

11. August 2025 // geschrieben von Manfred

Der Artikel der Pflegeethik-Initiative vom 31. Juli 2025 legt schonungslos den Finger in offene Wunden des deutschen Pflege­systems: Von der Pflegeversicherung zur Wachstumsbranche – und wohin das geführt hat, ist alles andere als beruhigend.

Er zeigt mit eindrucksvollen Zahlen und pointierten Beispielen, wie das System seit 1995 in die falsche Richtung läuft. Während sich die Zahl der Pflegebedürftigen verfünffachte, explodierten die Kosten – und verursachen nun ein Loch von etwa 10 Milliarden Euro. Besonders bitter: Von den vielen Fachkräften arbeitet ein großer Teil nicht mehr in der Pflege, sondern beim MDK – als bürokratische Leistungsmacher statt menschliche Begleiter.

Das Highlight (im negativen Sinn) ist die Schilderung der Nachtwachen: Eine einzige Person für über 50 Pflegebedürftige – eine Praxis, die kaum mehr mit "Pflege" im Sinne von individueller Zuwendung zu tun hat. Dass man ein Heim, in dem Respekt und Menschlichkeit noch spürbar sind, als Glücksfall beschreiben muss, spricht Bände.

Der Artikel besticht durch klare, knallharte Fakten und sprachlich sparsamen Pathos. Die Kritik ist fundiert und verknüpft statistische Entwicklungen mit ethischer Empörung. Gerade in einem Themenbereich, der häufig durch politisch nette Formulierungen verwässert wird, wirkt diese Klarheit erfrischend und aufrüttelnd.

Wer sich fragt, warum Pflege in Deutschland so oft als Krise erlebt wird, findet hier eine klare Antwort: Es ist ein System, das falsche Anreize setzt, finanzielle Ressourcen einseitig kanalisiert und menschliche Begleitung zur Zufallsware degradiert. Der Artikel liefert eine Verdichtung von Daten, Ethik und Empörung – bestens geeignet, um Bewusstsein und Handlungsdruck zu schärfen.

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