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Freiheitslauf 2026 – wenn der Hambacher Geist die Laufschuhe schnürt

21. November 2025 // geschrieben von Manfred

Wer sagt eigentlich, Demokratie ginge nur im Sitzen – auf dem Sofa vor der Tagesschau oder auf den Polsterstühlen im Plenarsaal? Beim Fingerklopfer-Talk haben drei Menschen ein Projekt vorgestellt, das das Gegenteil behauptet: den Freiheitslauf 2026.

Vom Hambacher Schloss bis zum Reichstag in Berlin, einmal quer durchs Land, 640 Kilometer in 27 Etappen. Kein Fun-Run mit Werbebogen, sondern ein politisches Signal zu Fuß: Einigkeit und Recht und Freiheit – wortwörtlich auf der Straße.

Im Talk zu Gast waren:

  • Karl-Friedrich Rothe, Architekt aus Neustadt an der Weinstraße, Mitorganisator des Neuen Hambacher Festes und Teil der Initiative FREI einig
  • Katja Knoch aus Bensheim, ebenfalls bei FREI einig aktiv und Pressesprecherin der Initiative
  • Thomas Espey aus Herborn, Unternehmer, Initiator von „Herborn steht auf“ und Ideengeber des Freiheitslaufs

Und die drei haben klargemacht: Das wird kein Wandertag, sondern ein Statement.

Vom Hambacher Schloss nach Berlin – Geschichte im Gepäck

Der Startort ist alles andere als zufällig gewählt: Hambach gilt als Wiege der deutschen Demokratie. 1832 zogen dort rund 30.000 Menschen zum Schloss, forderten Pressefreiheit, ein geeintes Vaterland, Frieden in Europa und Gleichberechtigung von Mann und Frau.

Karl-Friedrich sieht darin eine direkte Verbindung zur Gegenwart: Damals wie heute gehe es um Freiheit, Völkerverständigung und Bürgerrechte – nur dass heute zusätzlich Themen wie Mediengleichschaltung, WHO-Machtfülle oder EU-Kommissionsdemokratie (oder das Fehlen derselben) auf der Liste stehen.

Sein Motto könnte lauten:

Wir wollen den Hambacher Geist nach Berlin tragen – dorthin, wo „dem deutschen Volke“ gedient werden soll, aber oft eher schlecht als recht.

Und ja, dieser Geist bekommt sogar eine symbolische Rolle: Er soll – im wahrsten Sinne – „in die Kiste gepackt“ und auf dem Weg nach Berlin transportiert werden. Details wurden noch nicht verraten, aber der Teaser steht: Der Hambacher Geist zieht mit.

Wer steckt hinter dem Freiheitslauf?

Thomas Espey beschreibt sich selbst als „Menschenfreund“ und Unternehmer seit 1996. Er hat in der Corona-Zeit „Herborn steht auf“ gegründet, fühlt sich inzwischen politisch verfolgt und hat Aktenordner voller Verfahren gesammelt. Gewaltfreiheit, sagt er, sei trotzdem nicht verhandelbar – aber eben auch nicht das Stillhalten.

Katja Knoch war vor Corona nach eigener Aussage klassisch überzeugt, in einer funktionierenden Demokratie zu leben – nicht perfekt, aber im Kern stabil. Seit 2020 sieht sie das anders. Für sie sind die Werte von FREI einig zentral: Freiheit, Wahrheit, Frieden, Rechtsstaatlichkeit, Gewaltlosigkeit und persönliche Selbstbestimmung. All das, sagt sie, sei in der Corona-Zeit „auf den Kopf gestellt“ worden.

Karl-Friedrich Rothe wiederum steht für die Hambach-Erfahrung: Seit Jahren organisiert und begleitet er Märsche zum Schloss. Er kennt die Konflikte mit Behörden, die Lernkurve der Stadt Neustadt – und weiß, wie man Veranstaltungen auch unter widrigen Umständen sicher durchbringt.

Offizieller Trailer des Freiheitslaufs 2026

640 Kilometer, 27 Etappen – und jeder kann mit

Hard Facts zum Freiheitslauf 2026 (Stand November 2025):

  • Start: 25. Mai 2026, Hambacher Schloss (Neustadt an der Weinstraße)
  • Ziel: 25. Juni 2026, Reichstag in Berlin
  • Strecke: ca. 640 km, aufgeteilt in 27 Etappen
  • Etappenlänge: zwischen gut 20 und knapp 30 km pro Tag
  • Rhythmus: Unterwegs wird jeden Sonntag pausiert, dann stehen größere Städte, Veranstaltungen und Kundgebungen mit Rednern auf dem Programm

Die gute Nachricht für alle, die eher der „10.000 Schritte < 10.000 Meter“-Fraktion angehören:

Niemand muss die komplette Strecke laufen. Mitlaufen für ein paar Stunden, ein Tag, mehrere Etappen, mit dem Rad, vielleicht sogar mit dem Rollator – alles möglich.

Es gibt bereits erste „Vollstrecken-Helden“, etwa „Olli aus Siegen“, der sich vorgenommen hat, die gesamte Strecke durchzulaufen. Aber die Initiatoren betonen: Mitmachen statt Marathon-Norm – das Signal zählt, nicht die sportliche Höchstleistung.

Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Seite: freiheitslauf.de

Lager, Logistik, Rechtsanwälte – der Freiheitslauf ist ein Mammutprojekt

Romantik ist das eine, Realität das andere. Was auf dem Papier nach „Wir laufen halt mal los“ aussieht, ist in Wahrheit ein logistisches Großprojekt.

Ein tägliches Basislager mit Schlafzelten / Zeltflächen, Gemeinschaftszelt (Hambach erprobt: Zirkuszelt), Küche & Essensausgabe und Pressezelt mit Strom, Licht und Internet muss organisiert werden. Hinzu kommen die Versorgung mit Wasser, Toiletten, Essen – idealerweise mit Unterstützung von Bauern, Caterern, Spendern.

Nicht zu vergessen sind die Themen Sicherheit & Recht. Dazu zählen ein Sicherheitskonzept für Teilnehmer und Rechtsanwälte auf Abruf, falls Behörden kreativ werden

Die Veranstaltung ist als Dauerversammlung bzw. „Friedenslauf“ angemeldet mit Behörden-Startpunkt in Neustadt. Von dort aus reicht die „Amts-Staffel“ durch mehrere Bundesländer. Parallel soll es ein festes Medienstudio in Bayern geben, das den Lauf begleitet, Beiträge produziert und den Informationsfluss sicherstellt.

Medienstrategie: Von Pressemitteilung bis TikTok (wenn sich wer findet)

Katja übernimmt die klassische Pressearbeit: Pressemeldungen an regionale und überregionale Medien, wie bereits beim Neuen Hambacher Fest. Dort, so berichtet sie, habe sich nach zwei Jahren zäher Richtigstellungen erstmals eine halbwegs neutrale Berichterstattung durchgesetzt.

Zusätzlich geplant: Telegram-Kanäle, Social Media (Facebook, ggf. Instagram, TikTok – hier werden noch Leute gesucht, die das können und wollen) und Begleitberichte von freien Medien – ja, auch der Fingerklopfer ist ab jetzt an Bord.

Wer Social Media beherrscht und sich angesprochen fühlt, darf sich also gern bei den Initiatoren melden.

Politischer Kern: Einigkeit, Recht und Freiheit – aber ohne Parteifahnen

Politische Absicht? Klar. Parteipolitik? Nein, sagen die Initiatoren.

Thomas formuliert es so: Man sei „Bürger der Mitte“, keine Parteitruppe. Man kritisiere Korruption, Machtkartelle, die Rolle der großen Medien, das Ausbleiben ernsthafter Corona-Aufarbeitung. Deshalb fordere man echte Demokratie statt „Demokratie® mit Brandmauer-Label“.

Konkretes Ziel in Berlin:

Öffentliche Anhörung im Bundestag – mit Redezeit für Vertreter des Freiheitslaufs, live übertragen in den öffentlich-rechtlichen Medien.

Kein Promi als Sprachrohr. Die Organisatoren wollen selbst sprechen – als Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Eltern, Bürger.

Symbolisch denken die Initiatoren zudem über starke Bilder nach:

Ein großer Sack voller Zettel mit individuellen Appellen der Teilnehmer wäre so ein Bild. Und natürlich: das gemeinsame Singen der dritten Strophe des Deutschlandliedes vor dem Reichstag – viele tausend Menschen, die „Einigkeit und Recht und Freiheit“ nicht bloß mitbrummen, sondern meinen.

Streitpunkt Fahnen & „Nazi“-Framing

Klar ist den Initiatoren auch: Eine große Menschenmenge mit Deutschlandfahnen – das ruft in der aktuellen politischen Kultur zuverlässig den „Rechtsextremismus“-Reflex hervor.

Die Linie des Freiheitslauf-Teams:

  • Erwünscht: Deutschlandflaggen, Friedensfahnen
  • Nicht erwünscht: Parteifahnen, Parteipropaganda, Vereinsnahme durch politische Organisationen
  • Erwartbar: Versuche, den Lauf medial in eine rechte Ecke zu stellen

Die Antwort des Orga-Teams darauf sind eine klare Kommunikation der Ziele (Freiheit, Frieden, Rechtsstaatlichkeit), öffentliche Richtigstellungen und die Nutzung freier Medien, wenn etablierte verzerren.

„Bei uns kann jeder mitgehen, der für die Sache ist – friedlich und bestimmt“, sagt Thomas. „Einigkeit und Recht und Freiheit – das steht über allem.“

Aufruf an Unterstützer – speziell an die Jugend

Zwei Gruppen sprechen die Initiatoren besonders an: Unternehmer (als Sponsoren, Logistikpartner, Caterer, Begleitfahrzeug-Steller.

Und jugendliche, die, so Thomas, auf Demos oft fehlen, obwohl es um ihre Zukunft geht. Viele hätten Angst vor Reputationsschäden durch Social Media-Bilder. Doch beiden Gruppen sei gesagt: "kommt raus aus eurer Angst".

Wie es weitergeht – und was der Fingerklopfer beiträgt

Bis zum Start am 25. Mai 2026 ist noch einiges zu tun – organisatorisch, finanziell, kommunikativ. Im Talk haben wir vereinbart:

Sobald es Meilensteine gibt – feste Strecke, Städte, bestätigte Unterstützer, Ablaufpläne – kommen die Initiatoren wieder in den Fingerklopfer-Talk. Wir bleiben also dran und geben dem Freiheitslauf 2026 regelmäßig eine Bühne.

Bis dahin gilt:

  • Wer sich informieren will: freiheitslauf.de
  • Wer unterstützen will: Kontakt über die Initiativen FREI einig, Herborn steht auf oder die Webseite
  • Wer zweifelt: Einfach mal zuhören, hinschauen, selbst prüfen. Artikel 5 GG gilt schließlich für alle – auch für Freiheitsläufer.

Der Hambacher Geist läuft 2026 nach Berlin. Der Fingerklopfer läuft medial mit.

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