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Angst vor der Zerschlagung: Buderus Edelstahl in Wetzlar am Scheideweg

25. August 2025 // Geschrieben von Redaktion

Wetzlar – Die Zukunft von Buderus Edelstahl, Hessens einzigem Stahlwerk, hängt am seidenen Faden. Seit der Übernahme durch die Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares befürchten die rund 1.130 Mitarbeiter eine Zerschlagung des traditionsreichen Unternehmens. Gerüchte über eine Aufspaltung, bei der Teile verkauft und andere möglicherweise geschlossen werden, sorgen für große Unsicherheit und Verzweiflung unter den Beschäftigten.

Ein konkretes Datum, der 31. Oktober, geistert durch die Hallen und schürt die Angst vor massiven Entlassungen. Während die Gesenkschmiede als separate GmbH ausgegliedert und von einem externen Interessenten übernommen werden soll, gibt es für das Kernstück des Werks – das Stahlwerk und die Schmiede – noch keine gesicherten Pläne. Die Mitarbeiter fühlen sich alleingelassen und sind wütend auf die Kommunikationspolitik des neuen Eigentümers, der Gewerkschaft und des Betriebsrats. Sie berichten von Resignation und dem Gefühl, als Mensch nichts mehr wert zu sein.

Viele langjährige Beschäftigte, die dem Unternehmen über Jahrzehnte treu waren, stehen vor dem Nichts und bangen um ihre finanzielle Existenz. Trotz der Hoffnung einiger, die bereits mehrere Krisen überstanden haben, herrscht bei den meisten die Sorge vor dem Ausverkauf. Die IG Metall versteht die Emotionen der Belegschaft, betont aber, mit kühlem Kopf zu handeln, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu retten. Indes schweigt Mutares und vertröstet auf laufende Verhandlungen.